30 Jahre nach Tschernobyl: Hamburg verdient weiter am Atomgeschäft
Stephan Jersch - linksfraktion-hamburg.de - Karin Desmarowitz
(BUP) Morgen vor 30 Jahren, am 26. April 1986, geschah
die Reaktorkatastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl. Tausende Menschen
wurden tödlich verstrahlt, eine ganze Region in der Ukraine unbewohnbar
gemacht. Auch West- und Mitteleuropa waren vom radioaktiven Fallout
betroffen – mit Folgen bis zum heutigen Tag. „Rückblickend ist es völlig
unverständlich, dass es trotzdem noch die Katastrophe von Fukushima
brauchte, damit Deutschland einen zögerlichen Schlussstrich unter die
Atomstromproduktion setzte“, erklärt dazu Stephan Jersch,
umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen
Bürgerschaft. „Dabei ist Konsequenz gefragt. Deutschland und gerade auch
Hamburg müssen als wirtschaftsstarke Standorte in Europa das Zeichen
setzen, dass ein Staat ohne Atomstrom, -industrie und -transporte
auskommt und diesem tödlichen Gefahrenpotenzial eine klare Absage
erteilt.“
Der halbherzige Ausstieg lediglich aus der Produktion
von Atomstrom müsse endlich um den Ausstieg aus der gesamten
Atomindustrie und gerade in Hamburg um den Ausstieg aus der
Unterstützung durch Atomtransporte ergänzt werden, fordert der
Umweltpolitiker: „Hamburg gefährdet durch seine Handelspolitik das Leben
von Menschen in Drittstaaten. Der Senat muss endlich den Umschlag von
atomaren Stoffen über den Hafen unterbinden. Die Doppelmoral, mit der
der Senat und auch öffentliche Betriebe weiterhin am todbringenden
Geschäft verdienen, ist unerträglich. Um des Profits willen werden
unzählige Menschenleben weltweit gefährdet.“
Quelle: linksfraktion-hamburg.de
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