Berlin,
21. 9. 2015 – Die globale Energieversorgung bis 2050 vollständig auf
Erneuerbare umzustellen, ist technisch möglich, finanziell attraktiv und
kann Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen. Dies zeigt die neue
Greenpeace-Studie Energy Revolution, die zusammen mit dem Institut für
Technische Thermodynamik -Systemanalyse und Technikbewertung des
Deutschen Luft- und Raumfahrt Zentrums (DLR) erarbeitet wurde. Die darin
durchgerechnete Umstellung kann zudem den CO2-Ausstoß so weit senken,
dass der Temperaturanstieg unter der kritischen Grenze von 2 Grad
bleibt. „Die Erneuerbaren Energien sind inzwischen erwachsen und können
mit klimaschädlichen Kohlekraftwerken und riskanten Atommeilern
konkurrieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Kohle- und Atomlobbyisten
Regierungen daran hindern, jetzt rasch den Weg in eine saubere, sichere
und wirtschaftliche Energiezukunft zu gehen“, so Sven Teske,
Greenpeace-Energieexperte und Hauptautor der Studie. (Online: http://bit.ly/1YsHXRg).
Vor
der UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris belegt die Studie, dass der
Ausbau klimafreundlicher Erneuerbarer Energien weitaus schneller als
bislang voranschreiten kann. Zudem hätte sie auch enorm positive
Auswirkungen. Laut Studie erfordert eine globale Energiewende bis 2050
jährliche Investitionen von durchschnittlich etwa einer Billion Dollar.
Gleichzeitig würde die Umstellung auf Erneuerbare Energien jedoch
Brennstoffkosten in Höhe von 1,07 Billionen Dollar pro Jahr einsparen.
Der kostenneutrale Umbau des weltweiten Energiesystems kann zudem
weltweit 20 Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze schaffen. Während die
Zahl der Beschäftigten der globalen Energiebranche ohne beschleunigte
Energiewende bis zum Jahr 2030 leicht auf 28 Millionen sinkt, würde die
Branche bei einer Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare im gleichen
Jahr 48 Millionen Menschen Arbeit geben.
Globale Energiewende bietet enorme Chancen für Deutschland
Als
Mutterland der Energiewende kann Deutschland besonders von einer
beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren profitieren. Schon heute
beschäftigt die deutsche Windindustrie rund 138.000 Menschen. Bei einer
Exportquote bei Windanlangen aus Deutschland von 60 Prozent im Jahr 2014
sichert der Weltmarkt inzwischen jeden zweiten dieser Jobs. „Folgt die
Welt dem Energy-Revolution-Szenario, wird sich der globale
Windenergiemarkt bis 2030 vervierfachen. Für Deutschland ist die
nationale und die globale Energiewende eine Riesen-Chance“, so Teske.
Bei
der UN-Klimakonferenz in Paris sollen erstmals die USA, China, Indien
und die EU-Mitglieder ein gemeinsames Klimaabkommen mit knapp 200
Staaten unterzeichnen. Es soll einen Weg aufzeigen, die mit Dürren,
Stürmen und Überschwemmungen immer deutlicher werdenden Folgen des
Klimawandels in beherrschbaren Grenzen zu halten. Dabei sind der
Ausstieg auf fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas und parallel ein
Umstieg auf Erneuerbare Energien zentral. Im Jahr 2013 steuerten die
Erneuerbaren bereits knapp ein Fünftel zum globalen Energiemix bei.
Jedoch muss ihr Ausbau beschleunigt werden. Die Greenpeace-Studie Energy
Revolution zeigt dafür den Weg.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen