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26. August 2015
ROBIN WOOD sagt: „Tschüss Vattenfall!“ / Protestaktion an der Köhlbrandbrücke in Hamburg gegen Kohle- und Atomkonzern
(BUP) Mit einer Banneraktion an der Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen demonstrieren ROBIN WOOD-AktivistInnen zur Stunde bei den Vattenfall Cyclassics gegen die Energiepolitik des Kohle- und Atomkonzerns. Fünf KletterInnen haben am Morgen die Hängekonstruktion der Brücke erklommen und in rund zwanzig Metern Höhe Protestbanner entrollt. Sie fordern: „Umsatteln – Ökostrom statt Kohle und Atom“. Nach breiter öffentlicher Kritik organisiert Vattenfall das Cyclassics-Radrennen in diesem Jahr zum letzten Mal.
„Vattenfall hat sich 20 Jahre lang bemüht, durch das Sponsoring des Radrennens sein Image aufzupolieren. Offenbar überzeugt dieses Greenwashing des Klimakiller- und Atomkonzerns niemanden mehr. Vattenfall gibt dieses Sponsoring auf – und das ist gut so. Tschüss Vattenfall!“, sagt Carli Freudenberg von ROBIN WOOD Hamburg.
ROBIN WOOD übt gemeinsam mit vielen anderen Organisationen seit Jahren öffentlich Druck auf den Konzern aus, weil er die Energiewende behindert. Die Proteste wirken. Vattenfall steht für eine anachronistische Energiepolitik, in der wenige Konzerne mit Großkraftwerken und einer Stromerzeugung auf Basis von Kohle und Atom den Markt beherrschten. Doch diese Macht schwindet mit zunehmendem Erfolg der Erneuerbaren Energien.
Seine maroden Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel musste der Konzern stilllegen. Tausende KundInnen wechselten zu Ökostrom-Anbietern. Hartnäckiger Widerstand, unterstützt durch ROBIN WOOD-BaumbesetzerInnen sowie Gerichtsverfahren zwangen Vattenfall, die Pläne zum Bau einer Fernwärmetrasse für das Steinkohlekraftwerk Moorburg aufzugeben.
Inwieweit Vattenfall für das Kraftwerk Moorburg Kühlwasser aus der Elbe entnehmen darf, ist weiterhin Streitgegenstand vor Gericht. Die Chancen für den Konzern haben sich durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur Wasserrechtsrahmen-Richtlinie jüngst verschlechtert. Sowohl durch die Nutzung des Kühlturmes als auch durch die fehlende Wärmeauskoppelung sinkt der Wirkungsgrad. Das Kraftwerk ist ineffizient, unrentabel und schon heute – bei Baukosten von drei Milliarden Euro – eine gigantische Investitionsruine.
Vattenfalls PR-Strategie, sich als guter Nachbar zu geben, ist nicht aufgegangen. Wie wenig Rückhalt der Konzern in der Bevölkerung hat, zeigte der Volksentscheid im September 2013 über die Rekommunalisierung der Netze, den Vattenfall verlor.
Vattenfall hat sich inzwischen in Hamburg auch aus anderen Sponsoring-Aktivitäten wie den Vattenfall-Lesetagen zurückgezogen.
Kreative Alternativveranstaltungen hatten gezeigt, dass engagierte Leute die Lesetage besser selbst und ohne Atomstrom machen.
ROBIN WOOD fordert den schwedischen Staatskonzern auf, nicht bloß PR und Marketing neu auszurichten, sondern sein Kerngeschäft. Das heißt: Schluss mit Strom aus Kohle- und Atom!
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