(BUP) Den Kompromiss der Bundesregierung zu CO2-Reduktionen im
Stromsektor kommentiert Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„Damit hat die
Bundesregierung faktisch ihr klimapolitisches Scheitern vereinbart. So
ist das Klimaziel von 40 Prozent weniger CO2 bis 2020 nicht zu schaffen.
Das ist ein fauler Kompromiss zu Lasten des Klimaschutzes, der horrend
teuer wird. Der ursprünglich geplante Klimabeitrag hätte die
klimapolitisch notwendige CO2-Minderung zu einem Bruchteil dieser Kosten
erbracht. Stattdessen sollen Vattenfall und RWE Milliarden dafür
einstreichen, dass sie Kohleblöcke stilllegen, die sie sowieso
stillgelegt hätten. Wie bei der Auto-Abwrackprämie wird einer
innovationsträgen Branche auf Kosten der Allgemeinheit ein Hilfsprogramm
spendiert“, sagte Weiger.
Die geplante
Braunkohlekraftwerksreserve werde keine nennenswerten CO2-Einsparungen
bringen, kritisierte der BUND-Vorsitzende. „In dem verzweifelten
Bemühen, Deutschlands Klimaziel doch noch zu erreichen, setzt die
Bundesregierung jetzt auf freiwillige CO2-Minderungen seitens der
Kohlekonzerne ab 2018. Bis dahin soll in anderen Bereichen die
entstandene Klimaschutzlücke gefüllt werden, wo aber teilweise noch
nicht einmal Maßnahmen unterlegt wurden. Da sind viele Luftbuchungen und
wenig Belastbares. Das Ganze ist ein unglaubwürdiges Geschacher zu
Lasten des Klimas und der Steuerzahler“, sagte Weiger.
Selbst bei
der Kraft-Wärme-Kopplung, einem wichtigen Baustein der Energiewende,
bleibe die Bundesregierung unter den Möglichkeiten. Es sei zwar gut,
dass in diesem Bereich der Umstieg von Kohle auf Gas vorangebracht
werden solle, zugleich sei jedoch das Ausbauziel deutlich abgeschmolzen
worden.
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