(BUP) Auch in diesem Jahr wird das Niedersächsische Umweltministerium
seine Postkartenaktion „Kein Müll ins Meer" fortsetzen. In allen
Einrichtungen des Nationalparks Wattenmeer werden wieder gratis
Postkarten bereitliegen, auf denen Feriengäste und Einheimische
umweltbewusste Grüße von der Nordseeküste versenden können. Mit dieser
Aktion informiert das Umweltministerium über die zunehmenden Gefahren
durch Plastikmüll in den Weltmeeren und unterstützt die
Abfallsammelaktionen von Küstenfischern und Verbänden unter dem Titel
„Fishing for Litter".
Umweltminister Stefan Wenzel: „Die
zunehmenden Meldungen und die Ergebnisse von Studien über den Eintrag
von Müll ins Meer sind alarmierend. Besondere Gefahren gehen von
Mikroteilchen aus Kunststoffen aus, die die Nahrungskette bedrohen, weil
die Immunsysteme von Meerestieren überlistet werden können. Damit
könnten die Plastikteilchen am Ende mit dem Fisch wieder auf dem Teller
des Menschen landen. Ein großer Teil des Mülls im Meer besteht aus
Plastik, das mit der Zeit in immer kleiner werdende Teile zerfällt.
Mikroplastikpartikel und Plastik-Granulate aus Kosmetik und
Hygieneprodukten erweisen sich zunehmend als Gefahr für die Gewässer,
für Vögel und Meeressäuger und auch für die Menschen. Die Aufklärung
über die Gefahren durch zunehmenden Müll im Meer muss verstärkt werden.
Das veränderte Verbraucherverhalten hat schon bewirkt, dass auch einige
Hersteller auf den Einsatz von Mikroplastik in ihren Produkten
verzichten. Um die Meereswelt effektiv zu schützen, muss es aber ein
deutliches Signal auch auf europäischer Ebene geben. Die Verwendung
ungebundener Mikroplastikpartikel zum Beispiel in Reinigungsmitteln oder
Körperpflegeprodukten gehört verboten!"
Das Land Niedersachsen
informiert über den aktuellen Wissensstand, unterstützt die Forschung,
engagiert sich mit Projekten zum Müllmonitoring und beteiligt sich an
Informationskampagnen. Die Landesregierung fordert gemeinsam mit anderen
Ländern vom Bund, sich auch auf europäischer Ebene dafür einzusetzen,
dass die Verwendung ungebundener Mikroplastikpartikel in
Reinigungsmitteln, Kosmetika und Körperpflegemitteln verboten wird,
sofern nicht zeitnah ein freiwilliger Ausstieg der Industrie erfolgt.
Außerdem
fördert das Land ein Pilotprojekt, in dem Befischungen in
Übergangsgewässern genutzt werden, um dort die Müllmengen zu erfassen
und zu untersuchen. Ein weiteres Projekt bezieht sich auf die
Untersuchung von Meso-Müll auf den Stränden von Juist und Baltrum.
Am
25.06. wird der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gemeinsam mit der Jade-Hochschule in
Elsfleth ein Symposium „Mikroplastik in Gewässern - Handlungsbedarf in
Niedersachsen" durchführen. Umweltminister Wenzel wird die
Eröffnungsrede halten.
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