Deutsche
Umwelthilfe befragt Gemeinden zur Entsorgung alter Kühlgeräte und
fordert diese auf, beauftragten Recyclern den vorbildlichen
Standard DIN 50574 vorzugeben
Berlin, 3.6.2015:
Viele deutsche Kommunen sammeln auf ihren Wertstoffhöfen nicht nur alte
Kühlgeräte,
sondern lassen diese auch selbst entsorgen. Die Folgen für die Umwelt
sind fatal, wie eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH)
unter 464 Gemeinden ergab. Demnach entnehmen die von den Kommunen
beauftragten Recycler viel zu geringe Mengen der klimaschädlichen
Gase Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) und Fluorkohlenwasserstoff
(FKW) aus ausrangierten Kühlgeräten. Pro Jahr gelangen so 110.000 Tonnen
vermeidbare CO2-Äquivalente in die Atmosphäre.
Noch
immer enthält rund die Hälfte der in Deutschland zur Entsorgung
anfallenden Kühlgeräte FCKW. Wird dieses aus alten Kühlschränken nicht
kontrolliert entnommen, sondern gelangt
in die Umwelt, trägt es signifikant zur Zerstörung der Ozonschicht und
zur Erwärmung des Klimas bei.
„Wenn
Kommunen die von ihnen gesammelten Kühlgeräte gewinnbringend an
Recycler verkaufen, dann müssen sie auch dafür Sorge tragen, dass die
darin enthaltenen Klimagase ordnungsgemäß
aufgefangen und zerstört werden. Allerdings unterlassen es fast alle
von uns befragten Kommunen bei der Auftragsvergabe geeignete
Entsorgungsstandards vorzuschreiben“, kritisiert der
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Die
Mehrheit der befragten Gemeinden beschränkt sich auf die Einhaltung
veralteter gesetzlicher Normen, die eine sachgerechte Entnahme und
Zerstörung der Klimagase aus Kühlgeräten
nicht gewährleisten. So müssen Entsorgungsanlagen nur einmal im Jahr
auf ihre Funktionstüchtigkeit und Dichtigkeit überprüft werden.
Stoffstrombilanzen und klare Vorgaben über Entnahmemengen von FCKW
fehlen. Nach Auffassung der DUH ist die jetzige Entsorgungssituation
inakzeptabel, weshalb sie von den Kommunen die Vorgabe des
vorbildlichen neuen Entsorgungsstandards DIN 50574 fordert. Nur so
könnten alle beauftragten Recycler zu einer ordnungsgemäßen Entsorgung
von Kühlgeräten gezwungen werden.
„Der
Standard DIN 50574 eignet sich viel besser als alle bisherigen
gesetzlichen Vorgaben zum Kühlgeräterecycling, weil er die Dokumentation
der tatsächlich entnommenen Menge
an Klimagasen aus den Geräten vorschreibt und gleichzeitig konkrete
Entnahmewerte enthält. Auf diese Weise kann die Arbeit jedes Recyclers
auf einfache Weise beurteilt werden“, erklärt
der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
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