Informationsreise
der Deutschen Umwelthilfe und der Stiftung Initiative Mehrweg zeigt
Vorteile des deutschen Mehrwegsystems – Verbände
sprechen sich für gesetzliche Regelung zur Kennzeichnung von Einweg-
und Mehrweggetränkeverpackungen aus
Berlin, 26.8.2014:
Trotz gegenteiliger Aussagen und tendenziöser Studien der
einwegorientierten
Getränkeindustrie sind Mehrwegflaschen die umweltfreundlichste
Getränkeverpackung. Davon konnten sich die Teilnehmer bei einer von der
Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) und der Stiftung Initiative Mehrweg
(SIM) heute durchgeführten Informationsreise zum deutschen
Mehrwegsystem für Getränkeverpackungen überzeugen. Sie machte deutlich:
Durch ihre häufige Wiederbefüllung sparen Mehrweggetränkeverpackungen
wertvolle Ressourcen und Energie ein, schützen das Klima und vermeiden
Abfälle. Sie sind darüber hinaus Garanten für
Getränkevielfalt, Qualität und regionale Arbeitsplätze. Begleitet wurde
die Tour von Dr. Thomas Gebhart, Bundestagsabgeordneter und
Berichterstatter für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz der
CDU/CSU-Fraktion. Der Abgeordnete machte sich in seinem
Wahlkreis ein Bild über die Themen Glasrecycling und Mehrweg.
„Die
Mehrwegquoten für Getränkeverpackungen sind dabei sich zu stabilisieren
und sogar zu steigen, weil Qualität und Umweltschutz bei Verbrauchern
eine immer größere Rolle
spielen. Vielen Kunden ist die Lust auf Wasser aus billigen
Einwegplastikflaschen vergangen“, stellt DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch fest. Im ersten Quartal 2014 stieg der Verkauf von
Mineralwasser in Glas-Mehrwegflaschen um drei Prozent im Vergleich zum
Vorjahr an. Dieser Trend hatte sich bereits im vergangenen Jahr
angedeutet und wurde bei der Besichtigung der Winkels
Getränke Logistik GmbH in Sachsenheim bestätigt.
„Im
deutschen Mehrwegsystem werden Verpackungen in einem doppelten
Kreislauf geführt, und damit besonders intelligent genutzt; erstens wird
durch ihre vielfache Wiederverwendung
vermieden, dass für jede Nutzung eine neue Flasche hergestellt werden
muss. Wird eine Flasche schließlich aussortiert, schließt sich zweitens
über ein hochwertiges werkstoffliches Recycling der Materialkreislauf“,
erklärt der SIM-Geschäftsführer Clemens Stroetmann. Dieser
doppelte Mehrwegkreislauf konnte in der Glasproduktionsanlage der Ardagh
Group und der EURA Glasrecycling GmbH & Co. KG in Germersheim in
eindrucksvoller Weise nachvollzogen werden.
Trotz
des gestiegenen Absatzes von Mineralwasser in Glas-Mehrwegflaschen
bedarf es nach wie vor entschiedener Mehrwegschutzmaßnahmen, um die
gesetzlich vorgeschriebene Quote
von 80 Prozent ökologisch vorteilhafter Getränkeverpackungen zu
erreichen. „Damit Kunden eine umweltfreundliche Kaufentscheidung
treffen können, müssen sie Mehrweg- von Einweggetränkeverpackungen
unterscheiden können. Weil Einwegabfüller gezielt versuchen,
durch missverständliche Produktkennzeichnungen die Grenzen zwischen
Mehrweg und Einweg zu verwischen, brauchen wir dringend eine
verpflichtende Kennzeichnungsregelung“, fordert
Jürgen Resch.
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