BBU fordert: EU-Kommission muss geplante Pro-Fracking-Dokumente zurückziehen

(Bonn, Brüssel, 21.01.2014) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) fordert die Europäische Kommission auf, ihre geplante
Mitteilung an den Rat und das Europäische Parlament zum Hydraulic
Fracturing (Fracking) sowie die Empfehlungen für die Erkundung und
Anwendung der umweltgefährdenden Methode der Gasgewinnung
zurückzuziehen. Nach Informationen des BBU sollen beide Dokumente am
22.1.2014 von der Kommission vorgestellt werden. Damit würde der
Startschuss für eine Anwendung von Fracking in ganz Europa fallen. Der
BBU fordert die Kommission und EU-Umweltkommissar Janez Potocnik auf,
sich klar für ein Fracking-Verbot in ganz Europa auszusprechen.
Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU erklärt hierzu:
„Während überall in Europa Menschen ein Fracking-Verbot fordern, will
die Kommission mit wachsweichen Formulierungen, kaum greifbaren
technischen Anforderungen und reinen Behauptungen von neuen Chancen
diese Technik etablieren. Die Folgen dieser Politik sind offensichtlich.
Sobald die von der Kommission geforderte ‚Beste verfügbare Technik‘ für
Fracking festgelegt ist, wird praktisch kein nationales Fracking-Verbot
mehr möglich sein.“
Der BBU betont, dass die Empfehlungen der
EU-Kommission für die Anwendung der Fracking-Technik nicht geeignet
sind, das Gefahrenpotential zu reduzieren. So wurden beispielsweise
keine konkreten Sicherheitsabstände festgelegt und keine
Ausschlussgebiete bestimmt. Selbst wenn die Mitgliedstaaten die
Minimalanforderungen der Kommission in der vorgesehenen Frist von sechs
Monaten umsetzen sollten, wird dies keine relevanten positiven Effekte
haben.
Die EU-Kommission zeigt zudem mit ihrem Bericht ihr
fehlendes Verständnis für den Kampf der Menschen gegen Fracking. So
diffamiert sie in ihrem Bericht den Widerstand der Bevölkerung als von
der Motivation „Not in My Backyard“ getrieben. Dieser englische Begriff
für das ‚Sankt-Florian-Prinzip‘ ist ein Schlag in das Gesicht aller
EU-Bürger und Nichtregierungsorganisationen, die sich täglich engagiert
und ehrenamtlich für sauberes Trinkwasser, den Schutz vor Störfällen,
den Klimaschutz und eine lebenswerte Umwelt einsetzen. Der BBU fordert
die Kommission auf, zu einem sachlichen Diskurs zurückzukehren.
Oliver Kalusch erklärt daher abschließend: „Die Dokumente der
Europäischen Kommission nutzen lediglich der Gasindustrie. Obwohl sich
faktisch nichts verbessert, wird für die Energiekonzerne die
Legitimation für Fracking geschaffen. Wir fordern die EU-Kommission auf,
diese Politik zu beenden und sich klar für ein Fracking-Verbot
auszusprechen.“
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