Atomwaffenbrisanter Urenco-Verkauf: Bundesregierung verweigert Beteiligung des Bundestages
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deuschland, Landesverband NRW (BUND)
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Gemeinsame Pressemitteilung, 05.12.2013
Atomwaffenbrisanter Urenco-Verkauf:
Bundesregierung verweigert Beteiligung des Bundestages
Heute: Niederländisches Parlament veranstaltet öffentlichen runden Tisch
NRW-AtomkraftgegnerInnen nehmen auch teil
"Die Bundesregierung sieht derzeit keinerlei Anlass für eine
weitergehende Beteiligung des Deutschen Bundestages“ in Hinblick auf den
Verkauf des Urananreicherungskonzerns Urenco. Nicht einmal eine
Information ist geplant. Dies geht es aus der aktuellen Antwort des
Bundeswirtschaftsministeriums auf Fragen des Bundestagsabgeordneten
Hubertus Zdebel (Die Linke) hervor. Damit bekräftigt die Bundesregierung
ihre Geheimhaltetaktik und steht damit im krassen Gegensatz zu den
Niederlanden. Dort findet heute im Parlament in Den Haag ab 10 Uhr ein
öffentlicher Runder Tisch zum Verkauf der Urenco-Anteile statt. In den
Niederlanden besteht die berechtigte Angst, dass wie schon in den
1970er-Jahren, erneut Blaupausen für die militärisch äußerst brisanten
Urananreicherungs-Zentrifugen entwendet werden könnten.
Hintergrund:
Die pakistanische Atombombe geht auf Blaupausen aus der
Urananreicherungsanlage Almelo zurück, die Dr. Khan in den 70er Jahren
nach Pakistan schmuggelte. Urenco ist u. a. der Betreiber der einzigen
deutschen Urananreicherungsanlage in Gronau und entwickelt und baut
zusammen mit Areva über das Joint-Venture ETC in Jülich und Gronau die
militärisch höchst brisanten Gaszentrifugen für die Urananreicherung.
Mit dem Urenco-Verkauf würden also vier bestehende
Urananreicherungsanlagen (Capenhurst, GB; Gronau, D; Almelo, NL; New
Mexico, USA) sowie 50% des ETC-Konzerns veräußert. Der niederländische
und der britische Staat halten zwei Drittel der Urenco-Anteile, die
deutschen Anteile werden von EON und RWE gehalten. Die Bundesregierung
und die NRW-Landesregierung haben beim Urenco-Verkauf ein Mitsprache-
sogar ein Vetorecht.
Auch Kerstin Ciesla, die stellvertretende
Landesvorsitzende des BUND NRW, sowie Peter Bastian vom Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen sind heute in Den Haag. "Wir fordern die
sofortige Stilllegung der Urenco-Urananreicherungsanlagen und ein Ende
der unkontrollierbaren Verkaufspläne - mit Urananreicherung dürfen keine
Geschäfte auf Kosten der Sicherheit gemacht werden," so Kerstin Ciesla
vom BUND.
"Auch die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung
müssen ihre Geheimhaltungspolitik aufgeben und endlich die
Öffentlichkeit umfassend informieren, was rund um die militärisch so
brisante Urananreicherung geplant ist," ergänzte Peter Bastian vom
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Weitere Informationen:
www.sofa-ms.de
www.urantransport.de
www.kein-castor-nach-ahaus.de
www.bund-nrw.de
http://nrw.dfg-vk.de/
http://www.bbu-online.de/
http://laka.org/
http://www.stichtingvedan.nl/
http://www.wise-uranium.org/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen