„Alle
Menschen haben das gleiche Recht auf den bestmöglichen Schutz der
Gesundheit – so sagt es der UN-Sozialpakt. Doch völkerrechtliche
Vereinbarungen scheinen für die EU und ihre Mitgliedsstaaten dann
vergessen, wenn es um geflüchtete Menschen geht. Die Quarantäne von
Menschen in Massenlagern ist ein weiterer Tiefpunkt der Politik
europäischer Verantwortlicher. Dass nun aber in Griechenland
Corona-Infizierte in Lagern wie Ritsona und Malakasa nahe Athen nicht
etwa isoliert behandelt werden, sondern weiter tagtäglich zwangsweise im
Kontakt mit etlichen anderen Menschen sind, stellt einen neuen
Negativrekord der Verantwortungslosigkeit und Inhumanität dar“, erklärt
Michel Brandt, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für
Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Bundestages, zu Corona-Fällen in
griechischen Flüchtlingslagern. Brandt weiter:
„Es ist
absurd daran erinnern zu müssen, und dennoch scheint es aktuell in
Vergessenheit geraten zu sein: Auch geflüchtete Menschen haben das Recht
auf den Schutz ihres Lebens und ihrer Gesundheit. Dieser Schutz ist in
überfüllten Flüchtlingslagern schlicht und einfach nicht möglich. Die
Evakuierung dieser Lager ist der einzig gangbare Weg. Der aktuelle Kurs
nimmt den Tod vieler Menschen wieder einmal billigend in Kauf – wie wir
es von der EU und ihrer Tatenlosigkeit angesichts des Sterbens im
Mittelmeer kennen. Es darf kein Recht zweiter Klasse geben. Die EU muss
sich unter federführender Beteiligung der deutschen Bundesregierung für
die sofortige Evakuierung aller Menschen aus den griechischen
Flüchtlingslagern entscheiden und dazu einen Beitrag leisten. Dezentrale
Unterbringung statt Massenquarantäne, Zugang zum Gesundheitssystem für
alle Menschen statt Ausschluss Geflüchteter.“
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