„Im
Jahr 2020 muss sich entscheiden, ob die heimische Landwirtschaft weiter
vor allem die Profite der Verarbeitungs- und Handelskonzerne
erarbeitet, ob weiterhin ihre Interessen auf dem Altar eines sozial und
ökologisch blinden Weltmarkts und der Freihandelsabkommen wie Mercosur
geopfert werden und ihre Produktionsgrundlage Boden an
Investorennetzwerke ausverkauft wird oder ob endlich die
agrarpolitischen Weichen für ein kooperatives Wirtschaftssystem gestellt
werden, das weder auf Kosten von Menschen noch der Natur lebt“, erklärt
Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu
den angekündigten Bauernprotesten dieses Wochenende in Berlin. Tackmann
weiter:
„In der Agrarpolitik läuft etwas fundamental
schief. Das wird auch in den kommenden Tagen wieder deutlich, wenn
Tausende ihre Agrarbetriebe verlassen, egal ob öko oder konventionell,
groß oder klein, um Freitag und Samstag auf die Straße zu gehen. Sie
machen auf jahre- oder jahrzehntelang verschleppte Probleme in der
Landwirtschaft aufmerksam, für die sie zu Recht nicht die Zeche zahlen,
sondern Lösungen wollen. Ein einfaches ‚Weiter so‘ ist deshalb keine
Option.
Als LINKE wollen wir mit den Landwirtinnen und Landwirten
für eine klima- und sozialgerechte Landwirtschaft kämpfen. Eine
Landwirtschaft, von der man leben kann und deren Produkte nachhaltig
erzeugt und bezahlbar sind.
Mit dem Klimaaktionsplan hat die
Linksfraktion einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, mit dem die
Klimaschutzziele in der Landwirtschaft noch zu erreichen sind und
zugleich soziale Verwerfungen abgefedert werden. Das ist die soziale
Alternative zur aktuellen Enteignung durch den Markt. Dazu wird ein
neues Agrarleitbild gebraucht, das wieder eine regionale
Versorgungsfunktion der Erzeugerbetriebe in den Mittelpunkt stellt – im
Interesse der Landwirtschaft selbst und von uns allen.“
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