„Noch
nie klaffte der Graben zwischen Überfluss und Not weiter auseinander
als heute. Während ein Teil der Weltbevölkerung sich ständig weiter
bereichert, leidet mehr als jeder zehnte Mensch weltweit an Hunger. Um
diesen Hunger zu bekämpfen, müssen wir die globale Ungerechtigkeit
angehen. Dieser Aufgabe kommt die Bundesregierung nicht nach“, erklärt
Eva-Maria Schreiber, Sprecherin für Welternährungspolitik der Fraktion
DIE LINKE, anlässlich der Veröffentlichung des Welthunger-Index 2019 und
des morgigen Welthungertags. Schreiber weiter:
„Klimawandel,
gewalttätige Konflikte und Armut sind die Hauptursachen für Hunger. Die
Bundesregierung packt diese Ursachen nicht an. Im Gegenteil: sie
verabschiedet ein Klimapaket, welches ein Klimaerwärmungspaket ist,
exportiert weiter Waffen und Soldaten in alle Welt, anstatt konsequente
Friedenspolitik zu betreiben, und baut ihr Entwicklungsministerium
derzeit zu einer Außenhandelskammer um, anstatt die ärmsten Länder und
bedürftigsten Bevölkerungsgruppen zu unterstützen.
Auch die
Sonderinitiative ‚Eine Welt ohne Hunger‘, in die seit dem Amtsantritt
von Entwicklungsminister Müller circa drei Milliarden Euro geflossen
sind, verdient ihren Namen nicht. Sie setzt auf kurzfristige
Produktionssteigerungen und Kooperationen mit den großen Playern wie der
Gates-Stiftung oder Bayer. Eine ‚radikale Veränderung der Produktions-
und Konsummuster‘, wie sie die Welthungerhilfe im aktuellen
Welthunger-Index fordert, schaut anders aus. Sie stellt die Förderung
von Kleinbauern, die auch im 21. Jahrhundert das Rückgrat unserer
Ernährung darstellen, ins Zentrum ihres Denkens und Handelns. Davon ist
die Bundesregierung leider weit entfernt.“
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