„Ein
massiver Kostendruck, dem Krankenhäuser durch die Finanzierung mit
Fallpauschalen ausgesetzt sind, verhindert notwendige Maßnahmen zur
Patientensicherheit. Der von der Bundesregierung geförderte Wettbewerb
zwischen Krankenhäusern setzt Anreize, möglichst viele Patienten mit
möglichst wenig Personal möglichst schnell zu behandeln - Hygiene bleibt
dabei auf der Strecke“, kommentiert Harald Weinberg,
gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, das heute
vorgestellte „Weißbuch Patientensicherheit“ vom Aktionsbündnis
Patientensicherheit und dem Verband der Ersatzkassen. Weinberg weiter:
„Nachdem
Spahn kürzlich den Pflegenotstand entdeckt hat, ist zu hoffen, dass er
auch begreift, dass der massive Arbeitsdruck im Krankenhaus nicht nur
die Gesundheit der Beschäftigten, sondern auch die Sicherheit der
Patienten ernsthaft gefährdet. Wettbewerbsbedingt wird
Patientensicherheit häufig als Kostenfaktor abgetan. Dabei wären laut
dem ´Weißbuch` jährlich bis zu 800.000 Fälle von beispielsweise
Infektionen und Fehldiagnosen bei Krankenhausbehandlungen vermeidbar –
immerhin bei fast jedem zwanzigsten Patienten. Dies zeigt, wie dringend
hier ein Umdenken erforderlich ist.
Die Patientensicherheit muss
in den Mittelpunkt gerückt werden, Maßnahmen insbesondere im Bereich der
Hygiene und Infektionsprävention ergriffen werden. Wir brauchen
dringend gesetzliche Vorgaben für den Personaleinsatz im Krankenhaus und
eine entsprechende Finanzierung. Wer vor dem Zusammenhang von
Krankenhaushygiene und Personalmangel die Augen verschließt, handelt
unverantwortlich gegenüber allen Beteiligten.“
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