17. Juli 2018

Greenpeace-Kommentar zum Handelsabkommen zwischen Japan und der EU


Hamburg, 17. 7. 2018 – Die Europäische Union und Japan haben heute in Tokio ein gemeinsames Handelsabkommen (JEFTA) unterzeichnet. Es tritt in Kraft, sobald das Europäische Parlament zugestimmt hat, was noch in diesem Jahr erwartet wird. Vor allem die europäische Lebensmittel- und Agrarindustrie würde von dem Abkommen profitieren. So soll der Zoll auf Rindfleisch schrittweise von derzeit 38,5 Prozent auf 9 Prozent sinken. Bislang mit 8,5 Prozent Zoll belegtes Schweinefleisch soll künftig nahezu zollfrei exportiert werden. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter:

„Hinter der Sorge vor Trumps Abschottung peitscht die EU ein Handelsabkommen nach dem anderen durch. Dabei ignoriert Brüssel die breite Kritik von Umwelt- und Klimaschützern etwa gegen TTIP. Das Abkommen mit Japan opfert die Qualität unseres Trinkwassers für ein Umsatzplus der Massentierhalter. Wenn Rinderhälften und Schlachtschweine deutscher Fleischkonzerne in Japan jetzt massiv billiger werden und sich häufiger verkaufen, dann sickert in Deutschland künftig noch mehr Nitrat in den Boden, landen noch mehr Antibiotika auf unseren Tellern und bläst die Massentierhaltung noch mehr Treibhausgase in die Luft.


Natürlich brauchen Deutschland und Europa verlässliche Handelspartner, aber dieser Handel darf nicht auf Kosten von Umwelt und Klimaschutz gehen. Das Europäische Parlament sollte JEFTA in dieser Form stoppen.“

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