10. Juli 2018

Ai Weiwei und VIER PFOTEN besuchen Arbeitselefanten in Myanmar

Künstler zeigt sich beunruhigt über die Zukunft der Tiere
Ai Weiwei und Dr. Amir Khalil mit Elefanten 2_sm.jpg
Ai Weiwei und Dr. Amir Khalil von VIER PFOTEN mit Elefanten © VIER PFOTEN
Hamburg / Myanmar, 10. Juli 2018 - Nach der Rückkehr von einer Recherchereise nach Myanmar mit einem Team der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN zeigt sich der bekannte Künstler Ai Weiwei beunruhigt über die unsichere Zukunft der burmesischen ehemaligen Arbeitselefanten. Der in Berlin lebende chinesische Künstler hatte vergangene Woche mit seinem Team und den Tierschützern mehrere Elefantencamps besucht, um sich ein Bild von den Lebensbedingungen der Tiere zu machen. Dabei bot sich ihm ein trauriges Bild: Viele Elefanten sind angekettet; sie können nicht unter natürlichen Bedingungen leben oder sich frei bewegen.
„Es macht mich so traurig, das zu sehen”, so Ai Weiwei. „Elefanten sind Kreaturen, die uns Menschen ähnlich sind. Sie sind intelligente, sensible Tiere. Leider wurden sie von Menschen in diese Lebensbedingungen hineingezwängt. Das ist nicht richtig und nicht fair. Elefanten verdienen es, in Freiheit zu leben. Aber sie wurden von jeher misshandelt. Ich würde sie sofort freilassen. Sie wurden geboren, um in Freiheit zu leben, und nicht in Gefangenschaft. Lasst die Elefanten frei!”

Knapp 5.000 Arbeitselefanten in Myanmar
Rund 2.900 der knapp 5.000 Arbeitselefanten in Myanmar sind im Besitz der staatlichen Forstbetriebe; der Rest ist in privaten Händen. Seit Jahrzehnten arbeiten die misshandelten Tiere für die staatliche Myanmar Timber Enterprise. Doch ein Exportverbot für Teakholz machte über 1.000 Elefanten arbeitslos. Für ihre Besitzer sind die Tiere seither nutzlos und eine finanzielle Belastung. Die Tiere werden vernachlässigt, getötet oder in Nachbarländer geschmuggelt, wo sie in der Tourismusindustrie missbraucht werden.
„Arbeitselefanten leben unter furchtbaren Bedingungen,” berichtet VIER PFOTEN-Tierarzt Dr. Amir Khalil, der Ai Weiwei bei seiner Reise begleitete. „Man hat ihnen ihren natürlichen Lebensraum weggenommen und zwingt sie dazu, angekettet in Elefantencamps ihr Leben zu fristen. Wir teilen dieselben Werte, nämlich dass Elefanten auch Rechte haben, wenn Menschen Rechte haben. Die meisten dieser Elefanten könnten rehabilitiert und wieder ausgewildert werden.”

VIER PFOTEN baut Elefantenschutzzentrum ELEPHANTS LAKE
VIER PFOTEN bereitet derzeit den Bau einer der größten Elefantenstationen Südostasiens vor, um arbeitslosen Elefanten eine Zukunft zu ermöglichen. Im 17.000 Hektar großen ELEPHANTS LAKE in der Bago Region werden Tierärzte und Experten ehemalige Arbeitselefanten sowie verletzte oder verwaiste wildlebende Elefanten rehabilitieren und auf ein Leben in Freiheit vorbereiten. In den kommenden Monaten sollen bereits die ersten Tiere in das Elefantenschutzzentrum einziehen.

Ai Weiwei unterstützt VIER PFOTEN bei der Rettung notleidender Elefanten
Ai Weiwei will VIER PFOTEN bei der Rettung, Rehabilitation und Freilassung von verwaisten Elefanten und ehemaligen Arbeitselefanten unterstützen. Dabei betont er die Wichtigkeit dieses Pionierprojekts für Myanmar als einer Nation mit einem reichen ökologischen Erbe, die den langfristigen und nachhaltigen Schutz von Elefanten international voranbringen könnte. Für den Künstler ist das ein Akt der Menschlichkeit.
Ai Weiwei: „Wir müssen diesen wundervollen Tieren ihren Lebensraum zurückgeben. Das ist nicht nur ein Thema für VIER PFOTEN, sondern für die gesamte Menschheit. Ich freue mich darauf, bald die ersten Elefanten in ELEPHANTS LAKE zusammen mit dem Vertreter für Tiere, Dr. Amir Khalil von VIER PFOTEN, freizulassen.”

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