VERHAFTUNGSWELLE IN DER TÜRKEI GEHT WEITER: NUN AUCH AMNESTY-DIREKTORIN FESTGENOMMEN.

Innerhalb von nur einem Monat wurde eine zweite, hochrangige Amnesty-Mitarbeiterin in der Türkei verhaftet: Idil Eser, Direktorin von Amnesty-Türkei, und sieben weitere Verteidiger*innen der Menschenrechte sowie zwei Trainer aus Deutschland und Schweden wurden am Mittwoch nach einem Workshopbesuch festgenommen.
Für über 24 Stunden durften sie keinen Kontakt mit ihren Familien oder ihren Anwält*innen aufnehmen – niemand wusste, wo sie waren. Idil Eser und die Vertreter*innen der türkischen Zivilgesellschaft hatten bei einem vollkommen rechtmäßigen Routinetraining für digitale Sicherheit in Istanbul teilgenommen. Nun wird gegen sie wegen „Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation“ ermittelt. Dieser Vorwurf ist absurd und entbehrt jeder Grundlage.
Derartige Angriffe gegen Verteidiger*innen der Menschenrechte nehmen in der Türkei zu. Erdogans Regierung missbraucht ihre Macht und verfolgt die, die für Menschenrechte einstehen.

IDIL ESER UND ALLE ANDEREN, DIE AM 5. JULI FESTGENOMMEN WURDEN, HABEN NICHTS FALSCHES GETAN. WIR FORDERN, DASS SIE SOFORT UND BEDINGUNGSLOS FREIGELASSEN WERDEN.

Die acht Verteidiger*innen der Menschenrechte sind: Idil Eser (Amnesty International), Ilknur Üstün (Women's Coalition), Günal Kursun (Human Rights Agenda Association), Nalan Erkem (Citizens Assembly), Nejat Tastan (Equal Rights Watch Association), Özlem Dalkıran (Citizens’ Assembly), Seyhmuz Özbekli (Anwalt), Veli Acu (Human Rights Agenda Association).

Dieser Appell richtet sich an den türkischen Justizminister Bekir Bozdağ.