18 Naturschutzorganisationen geben gemeinsame Positionen heraus – Wildnisfonds soll finanzielle Anreize
für neue Wildnisgebiete schaffen
Frankfurt/Berlin, 3.7.2017:
Die Initiative „Wildnis in Deutschland“, die von 18
Naturschutzorganisationen getragen wird, hat heute die Broschüre „Wir
für Wildnis“ herausgegeben. Mit diesem „Wegweiser zu mehr Wildnis in
Deutschland“ unterstreichen die Verbände und Stiftungen ihre
Geschlossenheit
mit elf gemeinsamen Positionen. „Dass die Naturschutzszene bei einem
Thema einen solch breiten Schulterschluss vollzieht, ist ausgesprochen
bemerkenswert. Das zeigt, auf welch breiter Basis die Positionen stehen
und welch große gesellschaftliche Relevanz
sie haben“, erklärt Manuel Schweiger, Wildnisreferent der
Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und Koordinator der Initiative. In
der Broschüre geben die Experten Handlungsempfehlungen für mehr Wildnis
und nennen Argumente, warum Wildnisgebiete in
Deutschland für die Natur und für den Menschen von so großer Bedeutung
sind. Deshalb fordern die Naturschutzorganisationen von der
Bundesregierung einen Fonds, der Anreize schafft, neue Wildnisgebiete
auszuweisen. Dieser „Wildnisfonds“ kann als Verbrauchsstiftung
etabliert werden und soll zu Beginn mit mindestens 500 Millionen Euro
ausgestattet sein. Unterstützung für die Idee eines solchen
Finanzierungsinstrumentes kommt auch von den Umweltministern der
Bundesländer, die sich im Mai auf ihrer Konferenz in Bad Saarow
geschlossen für die Einrichtung eines nationalen Wildnisfonds
ausgesprochen haben.
Zu den „guten Gründen“ für Wildnis zählt zum Beispiel, dass auch kommende Generationen biologische Vielfalt und faszinierende Naturwunder erleben und davon lernen können. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels sind Wildnisgebiete unersetzlich für seltene Tier- und Pflanzenarten, die sich den rasch ändernden Umweltverhältnissen anpassen müssen und dabei auf Rückzugsräume und Wanderkorridore angewiesen sind.
Mindestens zwei Prozent der deutschen Landesfläche sollen bis 2020 zu Wildnisgebieten werden – so fordert es die Initiative „Wildnis in Deutschland“, und so sieht es auch die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) der Bundesregierung von 2007 vor. Bisher sind allerdings erst 0,6 Prozent erreicht. Manuel Schweiger weist für die Wildnisinitiative darauf hin, dass das bei weitem noch nicht genug ist: „Meint es die Bundesregierung ernst, das Wildnisziel erreichen zu wollen, müssen dringend Impulse für weitere Wildnisgebiete gesetzt werden.“
Mit einem Wildnisfonds soll für Privatpersonen, Kirchen und Kommunen ein Anreiz geschaffen werden, Flächen für Wildnisentwicklung zur Verfügung zu stellen. Die Flächenbesitzer könnten damit für ihren freiwilligen Dienst an der Umwelt einen adäquaten Ausgleich erhalten.
Bisher hat der Bund selbst vor allem mit dem Nationalen Naturerbe einen wichtigen Beitrag zum Zwei-Prozent-Ziel geleistet. Auch die 16 Nationalparks sowie Wildnisgebiete von Naturschutzorganisationen tragen zu diesem Ziel bei. Dennoch mahnt Manuel Schweiger: „Deutschland gehört zu den reichsten Ländern der Erde, hat in Sachen Wildnis aber enormen Aufholbedarf. Der Wildnisfonds kann helfen, dieses Ungleichgewicht zurechtzurücken.“
Hintergrundinformation zur Initiative „Wildnis in Deutschland“:
In der Initiative „Wildnis in Deutschland“ haben sich die 18 Umweltstiftungen und Verbände zusammengeschlossen, und sie wird von zahlreichen Expertinnen und Experten sowie dem Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz unterstützt. Partner des Projektes www.wildnis-in-deutschland.de sind: BUND, BUNDstiftung, Deutsche Umwelthilfe, EuroNatur, EUROPARC Deutschland, Greenpeace e. V., Gregor Louisoder Umweltstiftung, GRÜNE LIGA, Heinz Sielmann Stiftung, NABU, NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Naturstiftung David, Naturwald Akademie, Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Michael Succow Stiftung, Vogelschutz-Komitee und WWF Deutschland. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) koordiniert die Aktivitäten.
Die Broschüre „Wir für Wildnis“ steht als Download und als Web-Version unter www.wildnis-in-deutschland.de/wegweiser/ zur Verfügung oder kann bei der Initiative „Wildnis in Deutschland“ bestellt werden.
Zu den „guten Gründen“ für Wildnis zählt zum Beispiel, dass auch kommende Generationen biologische Vielfalt und faszinierende Naturwunder erleben und davon lernen können. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels sind Wildnisgebiete unersetzlich für seltene Tier- und Pflanzenarten, die sich den rasch ändernden Umweltverhältnissen anpassen müssen und dabei auf Rückzugsräume und Wanderkorridore angewiesen sind.
Mindestens zwei Prozent der deutschen Landesfläche sollen bis 2020 zu Wildnisgebieten werden – so fordert es die Initiative „Wildnis in Deutschland“, und so sieht es auch die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) der Bundesregierung von 2007 vor. Bisher sind allerdings erst 0,6 Prozent erreicht. Manuel Schweiger weist für die Wildnisinitiative darauf hin, dass das bei weitem noch nicht genug ist: „Meint es die Bundesregierung ernst, das Wildnisziel erreichen zu wollen, müssen dringend Impulse für weitere Wildnisgebiete gesetzt werden.“
Mit einem Wildnisfonds soll für Privatpersonen, Kirchen und Kommunen ein Anreiz geschaffen werden, Flächen für Wildnisentwicklung zur Verfügung zu stellen. Die Flächenbesitzer könnten damit für ihren freiwilligen Dienst an der Umwelt einen adäquaten Ausgleich erhalten.
Bisher hat der Bund selbst vor allem mit dem Nationalen Naturerbe einen wichtigen Beitrag zum Zwei-Prozent-Ziel geleistet. Auch die 16 Nationalparks sowie Wildnisgebiete von Naturschutzorganisationen tragen zu diesem Ziel bei. Dennoch mahnt Manuel Schweiger: „Deutschland gehört zu den reichsten Ländern der Erde, hat in Sachen Wildnis aber enormen Aufholbedarf. Der Wildnisfonds kann helfen, dieses Ungleichgewicht zurechtzurücken.“
Hintergrundinformation zur Initiative „Wildnis in Deutschland“:
In der Initiative „Wildnis in Deutschland“ haben sich die 18 Umweltstiftungen und Verbände zusammengeschlossen, und sie wird von zahlreichen Expertinnen und Experten sowie dem Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz unterstützt. Partner des Projektes www.wildnis-in-deutschland.de sind: BUND, BUNDstiftung, Deutsche Umwelthilfe, EuroNatur, EUROPARC Deutschland, Greenpeace e. V., Gregor Louisoder Umweltstiftung, GRÜNE LIGA, Heinz Sielmann Stiftung, NABU, NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Naturstiftung David, Naturwald Akademie, Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Michael Succow Stiftung, Vogelschutz-Komitee und WWF Deutschland. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) koordiniert die Aktivitäten.
Die Broschüre „Wir für Wildnis“ steht als Download und als Web-Version unter www.wildnis-in-deutschland.de/wegweiser/ zur Verfügung oder kann bei der Initiative „Wildnis in Deutschland“ bestellt werden.
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