„Es ist in erster Linie die
Rentenpolitik der Bundesregierung, die immer mehr Menschen dazu bringt,
selbst im Rentenalter noch an der Werkbank oder hinter der Ladentheke zu
stehen. Die Absenkung des Rentenniveaus und die schrittweise
Verlängerung der Lebensarbeitszeit bis zum 67. Geburtstag zwingen immer
mehr Menschen, sich im Alter etwas dazuzuverdienen“, kommentiert
Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE,
aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu älteren
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Rund eine Million Männer und Frauen
im Alter von 65 bis 74 Jahren waren demnach im vergangenen Jahr
erwerbstätig, etwa 600.000 von ihnen haben zusätzlich zur Rente
gearbeitet, für 346 000 war die Arbeit im Alter die wesentliche
Einkommensquelle. Birkwald weiter:
„Der enorme Anstieg der Zahl arbeitender Rentnerinnen und Rentner
zeigt sich beim Vergleich mit dem Jahr 2006: Damals haben laut
Statistischem Bundesamt nur fünf Prozent der 65- bis 74-Jährigen
gearbeitet, 2016 waren es elf Prozent. Die Bundesregierung und viele
andere werden jetzt wieder behaupten, hier zeige sich die höhere
Mobilität, Leistungsbereitschaft und Agilität älterer Menschen. Dass die
sich binnen zehn Jahren verdoppelt haben soll, ist aber mehr als
zweifelhaft. Hier sehen wir die Folgen des sinkenden Rentenniveaus:
Befragungen unter arbeitenden Rentnerinnen und Rentnern haben ergeben,
dass rund ein Drittel von ihnen arbeiten muss, weil die Rente allein
nicht zum Leben reicht. Das ist völlig inakzeptabel!“
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