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Deutschlands größte Händler und Abfüller unterschreiten Mehrwegquote von 70 Prozent für Getränkeverpackungen
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DUH
vergibt rote Karten u.a. an Aldi, Lidl, Coca-Cola, Nestlé, Danone,
Valensina und Eckes Granini; Supermarktkette real sowie Großbrauereien
Bitburger und Radeberger erhalten grüne Karten
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DUH fordert Abgabe von mindestens 20 Cent auf klimaschädliche Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen
Berlin,
6.1.2021: Auch zwei Jahre nach Inkrafttreten der Mehrwegquote von 70
Prozent für Getränkeverpackungen gibt es bei Händlern und Abfüllern
keine Trendwende von Einweg zu Mehrweg. Dies belegt
eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter 37 großen
Händlern und Abfüllern. Lediglich real sowie die Brauereien Radeberger
und Bitburger gaben an, die Mehrwegquote von 70 Prozent zu erfüllen. Als
Konsequenz fordert die DUH von Bundesumweltministerin
Svenja Schulze die Einführung einer Abgabe auf klimaschädliche
Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen von mindestens 20 Cent
zusätzlich zum Einwegpfand. Die gesetzliche Mehrwegquote gilt seit 1.
Januar 2019.
„Wir können
nicht akzeptieren, dass Händler wie Aldi und Lidl als auch Abfüller wie
Coca-Cola, Nestlé und Danone die gesetzliche Mehrwegquote auch zwei
Jahre nach Inkrafttreten ignorieren. Bundesumweltministerin
Svenja Schulze muss sich fragen lassen, ob sie den umweltpolitischen
Takt vorgibt oder Konzerne, die auf Kosten der Umwelt und Gesellschaft
mit Einweg-Plastikverpackungen möglichst viel Geld verdienen wollen. Sie
darf sich nicht länger auf der Nase herumtanzen
lassen und muss die Mehrwegquote durch Sanktionsmaßnahmen umsetzen.
Eine Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen wäre das wirksamste
Mittel“, sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Die DUH vergibt in ihrer Umfrage gemäß des jeweiligen Beitrags zur
Erfüllung der gesetzlichen Mehrwegquote rote, gelbe und grüne Karten an
Händler und Abfüller. Nur drei Unternehmen gaben an, die Mehrwegquote
von 70 Prozent zu erfüllen und erhalten eine grüne
Karte. Alle anderen befragten Unternehmen unterschritten die
gesetzliche Mehrwegquote oder wollten keine Angaben machen. Davon
erhalten drei Unternehmen eine gelbe Karte, weil sie mindestens 50
Prozent Mehrweganteil in ihrem Sortiment haben.
Besonders negativ fielen die Discounter Aldi und Lidl mit null Prozent
Mehrweg auf. Sie sind hauptverantwortlich für die milliardenfache
Inverkehrbringung von Einweg-Plastikflaschen. Der Marktführer im Bereich
Erfrischungsgetränke Coca-Cola unterschreitet mit
einem Mehrweganteil von nur 38,8 Prozent deutlich das gesetzliche
Mehrwegziel von 70 Prozent. Im Bereich der stillen Mineralwässer
enttäuschte Nestlé mit einer Mehrwegquote von nur 13 Prozent auf ganzer
Linie. Danone Waters, das in einer Umfrage vor zwei Jahren
eine Mehrwegquote von null Prozent angab, wollte sich nun nicht mehr
äußern. Ebenfalls nicht äußern wollten sich die großen Saftproduzenten
Eckes-Granini und Valensina, auf deren Internetseiten Produkte nahezu
vollständig in Einweg-Plastikflaschen und Getränkekartons
angeboten werden.
„Dass auch
Discounter problemlos Mehrweg anbieten können, zeigt Netto
Marken-Discount. Der Lebensmitteleinzelhändler bietet immerhin die
Hälfte seiner Getränke in Mehrwegflaschen an. Auch Edeka und Kaufland
weisen
einen Mehrweg-Anteil von rund 50 Prozent auf. Damit liegt das
Mehrwegangebot zwar über der Durchschnittsquote des Gesamtmarktes von
rund 41 Prozent, allerdings weit unter dem Zielwert von 70 Prozent im
Verpackungsgesetz. Insbesondere Vollsortimenter wie Edeka
und Rewe, die sich Nachhaltigkeit groß auf die Fahnen schreiben, müssen
schnell besser werden. Die Regionalgesellschaften und Franchisenehmer
sollten vor allem Mehrwegprodukte aus der nahen Umgebung anbieten“, fordert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.
Links:
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Übersicht der DUH-Umfrageergebnisse zur Umsetzung der Mehrwegquote:
http://l.duh.de/p210105
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Mehrweg ist Klimaschutz
https://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/
- Problem Einweg-Plastikflaschen https://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/einweg-plastikflaschen/
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