Kommissionsvorschlag
für eine EU-Plastikstrategie setzt starkes Zeichen gegen die Vermüllung
der Umwelt – Wiederverwendung, höhere Kosten für Plastikverpackungen
und eine bessere Recyclingfähigkeit sind Kernelemente der EU-Strategie –
DUH fordert von deutscher Bundesregierung die Umsetzung der
gesetzlichen Mehrwegquote, höhere Entgelte für Verpackungen sowie
Maßnahmen zur Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit von Produkten
– Bessere Recyclingqualität und Anreize zum Rezyklat-Einsatz notwendig
Berlin, 16.1.2018:
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die heute in
Brüssel von der Europäischen Kommission vorgestellte Strategie zur
Vermeidung von Plastikabfall in der Umwelt und wertet dies als starkes
politisches Signal. Pro Jahr werden in Europa 49 Millionen Tonnen
Plastik in Verkehr gebracht. Davon landet viel als Abfall
in der Umwelt. Um das Problem zu lösen, setzt die EU-Kommission im Kern
auf die Wiederverwendung, höhere Kosten für Plastik und eine bessere
Recyclingfähigkeit von Verpackungen und Produkten. Die DUH fordert die
deutsche Bundesregierung auf, das Ausrufezeichen
aus Brüssel ernst zu nehmen und eine Vorreiterrolle bei der Vermeidung
und dem Recycling von Plastikabfällen einzunehmen.
Von
der geschäftsführenden und zukünftigen Bundesregierung fordert die DUH
die Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Abfallvermeidung.
„Weil Mehrwegsysteme, wie beispielsweise Mehrwegflaschen für
Getränke, der ersten Stufe der Abfallhierarchie entsprechen, müssen
diese besonders gefördert werden. Durch ihre häufige Wiederverwendung
leisten sie einen entscheiden Beitrag zur Abfallvermeidung
und einer plastikfreien Umwelt. Die deutsche Bundesregierung muss dafür
sorgen, dass die gesetzliche Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von
70 Prozent umgesetzt wird“, fordert DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch. Das deutsche Mehrwegsystem für Getränkeverpackungen
ist das größte weltweit und beispielgebend für ganz Europa. Neben der
Umsetzung der gesetzlichen Mehrwegquote für Getränkeverpackungen sind
auch höhere Entgelte für Verpackungen sowie
verbindliche Regeln zur Langlebigkeit und Reparierbarkeit von Produkten
notwendig.
Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft sagt:
„Immer häufiger
werden Verpackungen hergestellt, die faktisch nicht mehr recyclingfähig
sind. Die EU-Plastikstrategie greift diesen wichtigen Punkt auf.
Kompliziert und mehrschichtig aufgebaute Verbundstoffe sollen bis 2030
der Vergangenheit angehören. Hierfür müssen jedoch
verbindliche Standards zur Recyclingfähigkeit festgelegt werden, welche
es zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland nicht gibt. Hier muss dringend
nachgebessert werden.“. Als positiv bewertet die DUH, dass die EU-Kommission biologisch abbaubare Kunststoffe
nicht bevorteilt, sondern als kritisch bei Recyclingprozessen und problematisch beim Abbau in der Natur einschätzt.
Recyceltes
Plastik macht bisher nur zwischen vier bis sechs Prozent der gesamten
Plastiknachfrage aus. Die DUH greift
daher den Hinweis der EU-Kommission zur Notwendigkeit des Einsatzes von
Recyclingmaterial zur Herstellung von Kunststoffverpackungen und
Produkten auf und fordert in Deutschland eine verbindliche
Mindesteinsatzquote, um einen geschlossenen Wiederverwertungskreislauf
zu erreichen.
Links:
·
Informationen zum Problem Plastikflaschen
http://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/einweg-plastikflaschen/
·
Informationen zum Problem Plastiktüten
http://www.duh.de/themen/recycling/verpackungen/plastiktueten/
·
Informationen zum Problem Coffee-to-go-Einwegbecher
http://www.duh.de/becherheld-problem/
·
Informationen zu Verpackungen in Supermärkten und Drogerien
http://www.duh.de/themen/recycling/verpackungen/supermaerkte/
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