„Ich kann in das optimistische Lied
von Ministerin Hendricks leider nicht einstimmen. 25.000 Sozialwohnungen
sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber keine Trendwende.
Unterm Strich gehen weiterhin Jahr für Jahr Tausende von Sozialwohnungen
verloren“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion
DIE LINKE, anlässlich der heute von Bundesbauministerin Barbara
Hendricks veröffentlichten Zahlen zum Neubau von Sozialwohnungen 2016.
Lay weiter:
„Von gut 3 Millionen Sozialwohnungen im Jahr 1990 sind heute nur noch
1,3 Millionen übrig. Weiterhin fallen jedes Jahr mindestens 50.000
Wohnungen weg, meist weil Belegungsbindungen auslaufen. Also haben wir
weiterhin ein jährliches Minus von mindestens 25.000 Sozialwohnungen.
Insgesamt fehlen auf dem auf dem Wohnungsmarkt 4,3 Millionen
Sozialwohnungen. Das bedeutet: Selbst ohne Verluste würde es beim
gegenwärtigen Neubautempo noch 172 Jahre dauern, bis der Bedarf wieder
gedeckt ist.
Ich freue mich über jede neue Sozialwohnung, aber trotzdem ist das
noch viel zu wenig. Nebenbei ist es eine geplante Schützenhilfe der
Bauministerin für ihre Genossinnen und Genossen kurz vor der
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Schön, dass gut 9.000 Wohnungen in
NRW neu gebaut wurden. Das gleicht aber nicht einmal den Verlust des
Vorjahres aus, der bei über 12.000 Sozialwohnungen lag.
Damit der Neustart im sozialen, gemeinnützigen Wohnungsbau gelingen
kann, brauchen wir mindestens 250.000 neue Wohnungen jährlich und eine
Aufstockung der Bundesmittel auf fünf Milliarden Euro, auch über das
Jahr 2019 hinaus, wenn die Förderungen auslaufen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen