Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24.April erklären Nicole Maisch, Sprecherin für Tierschutzpolitik, und Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung:
Die
Anzahl der Tierversuche in Deutschland ist noch immer viel zu hoch.
Nach wie vor werden jedes Jahr rund drei Millionen Tiere in deutschen
Laboren für Versuche verwendet und getötet. Und das, obwohl
tierversuchsfreie Alternativmethoden, nicht nur deutlich weniger
Tierleid verursachen, sondern auch zuverlässiger sind als Versuche an
Tieren.
Die
zuständigen Minister Schmidt und Wanka müssen das Leid im Versuchslabor
beenden und endlich eine Gesamtstrategie zum schnellstmöglichen Ersatz
von Tierversuchen vorlegen. Die bisherigen finanziellen Mittel, die die
Bundesregierung zur Entwicklung und Anerkennung von Alternativmethoden
zur Verfügung stellt, sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie
müssen dringend erhöht werden.
Die
Zeit des politischen Nichtstuns muss vorbei sein. Wir fordern eine
grundlegende Änderung des Tierschutzgesetzes. Denn Deutschland hat bei
der Umsetzung der EU-Vorgaben zu Tierversuchen versagt. So hat die
Bundesregierung Tierversuche, die mit starken Schmerzen, schweren Leiden
oder Ängsten verbunden sind – sogenannte schwerst belastende
Tierversuche – immer noch nicht, wie von der EU-Kommission gefordert,
auf Ausnahmefälle beschränkt. Behörden in Deutschland haben zudem keine
Chance, Tierversuche einer unabhängigen Kosten-Nutzen-Abwägung zu
unterstellen.
Zum Hintergrund:
Ein von uns vergangenes Jahr in Auftrag gegebenes Gutachten hat 18 gravierende Mängel bei der Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie gezeigt, die die EU-Kommission momentan noch prüft.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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