„Die Zahl armer Kinder in Deutschland
ist nach wie vor erschreckend hoch“, kommentiert Norbert Müller,
kinder- und jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die
Ergebnisse einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Laut Studie liegt die
Armutsquote bei Kindern bei ca. 19 Prozent. Für das Jahr 2015
konstatiert die Studie sogar einen Anstieg der Armutsquote von 19
Prozent auf 19,7 Prozent. Die Studie erklärt dies mit der gestiegenen
Zahl an Kindern mit Fluchthintergrund. Müller weiter:
„Bei 77.000 armen Kinder mehr als im Vorjahr alleine auf die Aufnahme
von Flüchtlingsfamilien zu schauen, greift zu kurz. Denn trotz
Wirtschaftswachstum, steigender Beschäftigung und voller Sozialkassen
verharrt die Armutsquote auch bei Kindern ohne Migrationshintergrund auf
skandalös hohem Niveau.
Zudem muss die Frage gestellt werden, ob Flüchtlingsfamilien
tatsächlich in staatlich verordneter Armut leben müssen. Bei der
Bekämpfung von Kinderarmut darf nicht unterschieden werden. Arme Kinder
sind zunächst einmal arme Kinder und es ist unser aller Verpflichtung,
ihnen bestmögliche Förderung zukommen zu lassen.
Die Bundesregierung hat bisher keine nennenswerten Bemühungen gezeigt, Kinderarmut wirksam zu bekämpfen.“
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